Sonntag, 14. September 2008
Wenn etwas, zumindest meinem Verständnis nach, dass bisher eine Subkultur oder einer Minderheit auszeichnete, beziehungsweise prägte, von kulturdominanten Personen oder Firmen dem eigenen Geschmack für gut befunden, adaptiert wird, dann in das kreative Werk eingesetzt wird und somit wieder nach außen getragen wird. Zumindest konnte man so etwas und wird es weiterhin in der Mode und Musik beobachten.
Wie man sicherlich schon in diesem Blog lesen konnte, fühle ich mich der noch recht jungen Datenschutzbewegung um den Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung im Geiste sehr verbunden. Diese versucht immer wieder auf einfache Weise die Problematik der Datensammelwut und Pseudosicherheit durch Überwachungsmaßnahmen durch Staat und Wirtschaft bildlich zu vermitteln.


(Quelle: Frans, www.artbyte-design.com; Lizenz: CC by-nc-nd)

Beim einem Spaziergang durch die Frankfurter Innenstadt in dieser Woche bin ich an einem Schaufenster eines sehr noblen Bekleidungsgeschäft vorbei gekommen. Dieses zeigt wie auf dem Foto zu sehen, eine ganze Heerschar von Kameras die auf einen beworbenen Stiefel gerichtet sind. Die Frage ist: Was soll einem diese Dekoration vermitteln? "Schau her, gesehen werden ist was tolles!" Wenn das die einzige Botschaft ist, die die Aktionen und Demonstrationen bisher an unsere nimmer satten Konsumgesellschaft überbringen konnte, so ist noch viel an Sensibilisierung an die breite Bevölkerung nötig.

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In den letzten Wochen hatte ich mich schon schwer gewundert, warum die Regale meines hiesigen Lebensmittelmarkt nicht mehr sonderlich groß aufgefüllt wurden und dachte eher an Lieferschwierigkeiten der Spediteure. Doch seit gestern um 14:00 ist es nun nicht nur amtlich, sondern auch vollzogen. Der Kaisers/Tengelmann-Lebensmittelgruppe hat hier in meinem Stadtteil seine Filiale geschlossen. Dadurch habe ich nicht mehr die Möglichkeit, mal schnell um die Ecke einzukaufen, sondern muss zu den ca. gut ein Kilometer entfernten REWE-Markt laufen. Dieser hat zwar den Vorteil, dass dort das Angebot etwas größer ist und er auch etwas preiswerter ist, aber gerade wenn man die etwas schwereren Getränke mit der Hand tragen muss weil man kein Auto hat, ist das schon ziemlich doof. So muss ich nun genau schauen was ich brauche und kann kein unnötigen Plunder kaufen, was letztendlich eine mit Zeit und Weg verbunden ist. Vor allen Dingen waren einige ältere Menschen und Geschäftsinhaber, die mal so eben in ihrer Mittagspause schnell ein paar Besorgungen machen können, froh über den kurzen Einkaufsweg.
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