Mittwoch, 13. August 2008
Seit langer Zeit setze ich mich nun mal wieder ein wenig mit FreeBSD auseinander. Ist es fast schon zwei Jahre her, das ich zum ersten Mal von diesem Unix-ähnlichen Betriebssystemen der BSD-Linie hörte. Damals hatte ich mir zum ausprobieren mal die CD ISO-Images aus dem Internet herunter geladen und unter Windows als VM-Ware installiert. Da ich zu diesem Zeitpunkt unter Windows als natives Host-Betriebssystem keine Verbindung zum Internet mehr genutzt habe, habe ich mich also lediglich auf die auf den CD's enthaltener Software beschränkt. Es war mir aber zu meinem großen Erstaunen möglich, zu dem Zeitpunkt als Linux-Neuling ein noch mehr Textorientiertes Betriebssystem von Grund auf zu installieren und mit Gnome mal eine grafische Oberfläche ein zu richten. Mir konnte zu dieser Zeit mit Grund noch nicht bewusst sein, welche Wirkung Befehle wie make install clean auf Dateien im /usr/ports/ Unterverzeichnis haben.
Vor ungefähr einem Jahr habe ich dann mal ein Basissystem von FreeBSD ohne den grafischen Werkzeugen nativ auf meinem Computer installiert, um mal mit Hilfe einer Anleitung einen eigenen an die Maschine angepassten Kernel zu kompilieren. Aufgabe war es, alle unnötigen Netzwerk- und SCSI-Treiber aus der Kernelkonfiguration aus zu schließen, damit der Kernel Ressourcenschonender gebootet werden kann. Auch dieser Installation stand keine Verbindung zur Verfügung, da ich mich zu dieser immer noch über PPPoE ins Internet einwählte. Seit dem ruhte das Unternehmen FreeBSD in meiner PC-Hobby-Kiste, obwohl ich spätestens bei der Kernelkompiliererei feststellte, dass es sich mit BSD-Linie unter den Freien Unixen, um Betriebssysteme handelt, die das Prinzip der Distribution bewusst konsequenter weiterführen, in dem sie schon während der vollständigen Basisinstallation alle nötigen Entwicklungswerkzeuge mitliefern, damit man direkt im Anschluss seine Programme aus dem Quellcode in Binärform übersetzen kann.
Vor einigen Tagen habe ich nun die Aktuelle Version 7.0 von FreeBSD aus dem Netz heruntergeladen und auf einem kleinen HP-Compaq Büro-Desktop mit einer 2,8 GHz Pentium 4 CPU installiert. Bisweilen konnte ich schon viele weitere Grundkenntnis im Umgang, Einrichtung und Verwaltung eines BSD-System auf der Textkonsole mit Hilfe von NetBSD erlangen. Ich glaube, über die Erfahrungen mit NetBSD werde ich sicherlich noch in einem extra Artikel berichten. Eine davon war das kompilieren von einem weiteren angepassten Kernel und dem Übersetzen von Programmen aus einem Source-Verzeichnis.
Was mir aber bisher als eine Art kleine Hexerei vor kam, war der Umgang mit den Ports unter FreeBSD. Der Erfahrung mit NetBSD nach, ist es schließlich ein Verzeichnis von Paketquellen, welche immer die jeweils nach Version aktuell gepatchten Quellarchive von den jeweiligen Projektseiten herunterlädt und dann in Binärform übersetzt und installiert. Unter NetBSD heißt das Ganze pkgsrc. Das Ports-System unter FreeBSD hat allerdings die Möglichkeit, dass man es über zusätzliche aus der Ports-Kollektion stammenden Zusatz- und Hilfswerkzeugen besser und komfortabler verwalten kann.
Will man also nach meinem bisherigen Kenntnisstand sich ein FreeBSD frisch installieren und aus aktuellen Quellen schöpfen, geht man wie folgt vor.

1. Das besorgen einer CD oder eines ISO-Images des aktuellen Release
2. Bei der Installation im Punkt Installationsumfang Alles wählen. Wenn man den Rechner nur als Server nutzen möchte, kann man aber den Teil der X enthält guten Gewissens weglassen.
3. Bei der der Wahl des Installationsmedium am Besten einen FTP oder HTTP-Mirror wählen. Ich beschränke mich meistens auf Netzinstallationen übers Internet. Desto weniger CD's müssen gebrannt werden.
4. Auf die Frage des Installationsdialog, ob man denn die Ports-Sammlung installieren möchte, kann man Ja antworten. Darauf wird aber noch eingegangen.
5. Auf die Frage des Dialogs, ob man denn schon Binärprogramme mit installieren möchte, wählt man Ja, braucht aber keine in der Auswahl markieren. Es werden dennoch ein paar Bibliotheken installiert.
6. Nach dem ersten Reboot zusehen, dass man su wird.
7. Das Hilfswerkzeug Portsnap zur Verwaltung der Ports mit pkg_add -r portsnap installieren.
8. Mit portsnap fetch den komprimierten Snapshot nach /var/db/portsnap herunterladen.
9. Mit portsnap extract wird das ganze in den Ordner /usr/ports entpackt und mit portsnap update aktualisiert.

Danch kann man nun wie wild in die Ports gehen und mit make install clean weiter Programme sich frisch kompilieren und installieren. Unter /usr/ports/ports-mgmt/ befinden sich einige Werkzeuge um sein Port-Verzeichnis aktuell zu halten. Zum Beispiel mit portmanager -u. Will man sein System, auf dem schon eine Menge Programme installiert sind (unter Umständen mit X) mit portsnap einen neuen Baum installieren und aktualisieren, so wird dies eine recht lange Zeit in Anspruch nehmen, da alle Pakete ja erst wieder neu kompiliert werden.
In diesem Zusammenhang möchte ich mal auf das von FreeBSD eigene Handbuch verweisen, dass sowohl für den Einsteiger - der schon einige Grundkenntnisse und den Umgang mit der Konsole mitbringen sollte - als auch für den Profi geeignet ist. Denn es vermittelt einem in Form einer Schritt für Schritt Anleitung die Anwendung des Betriebssystem. Geht dabei aber auf die technischen Details verständlich ein.
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Sonntag, 3. August 2008
Vor allem dann, wenn man sich dem Katholizismus unter den Linux-Distri's gibt. So dachte ich mir vor drei Wochen: "Ach, jetzt, da Du dir ja sowieso einen neuen Bildschirm zulegen musstest, kannst ja mal die Gelegenheit nutzen und dein Linux neu aufsetzen. Schließlich hat sich in den letzten Monaten durch durch das viele rumspielen und ausprobieren von neuen Programmen so einiges an Datenmüll auf der Root-Partition angesammelt." Also mal schnell die Installations-DVD in das Laufwerk geschmissen, Debian/Etch installieren und dann mit allen brauchbaren Programmen ein Dist-Upgrade auf Testing/Lenny durchgeführt. Mit einer 6 MBit DSL-Leitung geht das ohnehin schon viel schnellere Installieren und einrichten eines Desktop-System bei Linux im Gegensatz zu einem Windows $$ noch fixer. Das Grundsystem war dann auch wie erwartet binnen kurzer Zeit auf der Platte. Das Dist-Upgrade auf den Testingzweig von Debian lief dann doch nicht wie gewohnt in einem Rutsch im Single-User-Mode reibungslos von der Bühne. So hatte ich, bis zu dem Punkt, wo mir der apt-get dist-upgrade -Befehl keine Aktualisierungen mehr anbot, den Rechner bestimmt dreimal Rebooten müssen und apt-get in allen seinen Facetten und Varianten durch Exerzieren müssen. Aber über dieses Drama darf ich mich nicht beklagen, hatte ich doch noch eine Installtions-DVD mit dem Major-Release aus dem Frühjahr des vergangen Jahres, als das Debian-Debakel noch nicht heraus gekommen ist und ich so noch die alten korrupten PGP-Keys mit installiert habe, die ja nicht mehr funktionieren.

Den zweiten Schrecken bekam ich, als ich feststellen musste, dass mein RSS-Reader Liferea - trotz des gewohnten Update auf Debian-Testing - diesmal nicht mit aktualisiert wurde, wo er es sonst doch tut. Aber alle Quellen in der Source-List sind korrekt abgeändert worden, so dass es zu keiner Vermischung der Pakete und dessen Abhängigkeitsproblemen kommen konnte. Ein klärender Blick in die Packetliste auf der Projekt-Webseite ergab, dass die Maintainer einen Security-Downgrade beim Liferea in Lenny zurück auf die Etch-Version gemacht haben. Das ist schon Doof, wenn ausgerechnet der Liferea ab Version 1.4.xx einen anderen mit der Versionsnummer versehener Ordner für seine Preferences im Home-Verzeichnet erstellt und nicht den Unterordner der früheren Versionen weiter verwendet. So können nämlich beide Versionen nicht auf die selben Einstellungen und gespeicherten Feeds zurück greifen. Diese konnte ich zwar wieder zurück drüber retten. Blos, welche dieser noch als ungelesene oder als wichtig markierte im Archiv sind, fehlte gänzlich. Nach fast gut einer Woche haben die Debian-Leute den aktuelleren Liferea fertig gepatcht zurück ins Repository gesetzt. Ich vermute, wenn ich zu diesen Zeitpunkt mein Debain nicht mal wieder neu aufgesetzt hätte, währe mir der vorüber gehende Austausch der beiden Liferea-Versionen von den Debian-Leuten im Repository nicht aufgefallen. So mal man in der Packetliste einen Hinweis gemacht hat, dass man diese Maßnahme durchführte, um (womöglichen) schadhaften Code zu entfernen oder entfernen zu lassen. Ich meine, wer macht schon auf seinem Computer ein Downgrade, wenn er für seine Desktop-Multimedia-Anwendungen immer die aktuellsten Programmversionen einsetzen will!

Ein weiteres Manko, was mir mit dem Umstieg vom Debian Etch zu Lenny zum Haare raufen bringt. Ist, dass man den XMMS aus dem Repository für den Testingzweig völlig herausgenommen hat. Ich finde, das ist sehr sehr schade, weil der XMMS ein ordentlicher Media Player mit einem sehr schlanken Interface war, der vom Design-Konzept zurecht seine Wurzeln an dem großartigen Windows-Pendant hat. Stattdessen setzt man nur noch auf dessen Nachfolger, dem XMMS2, dessen Konzept nun auch von dem Client-Server-Modell Gebrauch macht. Über den Sinn und Unsinn dieses Konzeptes für einen einfachen Audio-Player wurde schon ausführlich in einem Thread in der linux.debian.user.german Newsgruppe gestritten, derer ich mich nur der Fraktion anschließen kann, die dem schlichten aber funktionalem Player ans Herz gewachsen ist. Ich will halt nicht für einen Audio-Player erst ein Studium über die Funktion eines Servers machen um letztendlich immer erst einen Deamon starten lassen zu müssen. An brauchbaren Clients für den XMMS2 gibt es zur Zeit auch kein allzu großes Angebot. Die wenigen, die es gibt, beschränken sich in ihrer Funktion lediglich auf Start und Stop. Für mich, der lediglich vor seinen Desktopsystem sitzt und nur ein paar MP3's lokal abspielen will und die Musik nicht erst durch ein LAN streamen möchte, ist dieses Client-Server-Modell völlig fehl am Platz.

Die erste Zeit ohne den guten alten XMMS konnte ich ganz gut mit Player Aqualung überbrücken, der sich auch an das selbe (optische) Design hält aber dennoch ein paar kleinere Schwächen für meine Begriffe. Dank der Newsgroup-Diskussion bin auch ich auf Audacious aufmerksam geworden, der mir aber dank Debian nach der Installation einen Strich durch die Rechnung machte. Dieser Player lies sich partout nicht zum starten bringen. Einige der Fehlermeldung wurden nach einer Weile Überwunden, aber dass System verweigerte weiterhin die Ausführung des Programmbinary. In Foren wird zufälligerweise auch von Lenny-Usern berichtet, dass sie die selben Probleme besaßen und das es Differenzen in den Versionsnummern in den Paketabhängigkeiten gibt. Tatsache! Die Pakete audacious-plugins und audacious-plugins-extra waren mit der Versionsnummer 1.5.1 beide neuer als das Paket audacious mit der Version 1.2.x. Soviel also zum Thema des Bleiben Lassens bei der Durchmischung von Programmpaketen und dem daraus resultierendem Brechen von Abhängigkeiten. Als Lösung wird im Internet vorgeschlagen, man solle sich doch vom Server das entsprechende .deb Paket in der richtigen Version manuell herunterladen und dpkg -i selber installieren. Also wieder: Gesagt, getan. Aber noch immer lässt sich Audacious nicht starten. Offenbar fehlt wohl eine playlist.xmpl im ~/.config/audcious Verzeichnis, die nach einer erneuten Recherche nur benötigt wird, um grafische Streamingplayer in Websites ein zu bauen und konfigurieren. Irgendwie hat mich das dann so tierisch genervt, dass ich das erst einmal links liegen lassen hab und zu faul war, mal im Usenet nach zu fragen. Nachdem ich am letzten Sonntag als letzte Instanz mit Wine dann das Original - nämlich den WinAmp in der Version 2.95 - in Linux installiert habe, trudelten vor zwei Tagen mit dem regelmäßigem Dist-Upgrade urplötzlich offiziell nochmal die richtigen aktuellen Pakete auf den Rechner ein. Und siehe da - endlich funktioniert Audacious wie aus heiterem Himmel. Und was soll man sagen? Audacious ist der ehrwürdiger Nachfolger vom XMMS.

In dem ganzen Kontext muss ich gerade mal auf einen Artikel in der freeX-Ausgabe 1 von diesem Jahr eingehen. Dort wird auf einen Community-Rechner der Firma Mindfactory eingegangen, der es sich zum Ziel gemacht hatte, einen modernen Desktop-PC komplett auf Basis eines GNU/Linux-System zum Erstellen und Bearbeiten multimedialer Inhalte und 3D-Animationen, wie sie für Computerspiele benötigt werden, zu bieten. Das hat er auch laut Artikel geschafft. Nur für den rein ambitionierten User der 3D-Kontent erstellen möchte oder an semiproffesionellem Videoschnitt interessiert ist, ist dieser Rechner nichts. Hier erfordert es schon einen absoluten Linuxfreak, denn es werden bewusst Debian-Pakete sowohl aus dem aktuellen Stablezweig als auch welche aus den Bereichen unstable oder gar experimentell genommen. Spätestens nach einem größerem Dist-Upgrade wird man meiner Meinung nach arge Probleme mit der Konsistenz der Abhängigkeiten des installierten Systems haben. Diejenigen, die sich für solche kreative Aufgaben sich für solch eine Gerät entscheiden, müssen schon Open-Source-Fundamentalisten sein. Andere möge man dann doch lieber weiterhin an die Produkte für die Apple- oder Windowsplattform verweisen.
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Sonntag, 8. Juni 2008
Seit ungefähr drei Nächten kann ich mich den sanften Klängen von dem Lied „Fine“ von Kate Rogers vs Grand Central nicht entziehen. Leider finde ich sowohl in der Piratenbucht als auch auf der Eselrange keine Möglichkeit, um an eine qualitativ bessere Version als der auf YouTube heranzukommen.



Es gibt eben mitunter nichts besseres, als Musik die einem das Gefühl gibt, an einem verregneten Herbstabend in einem gemütlich warmen Altbauarpartment einer US-Ostküsten-Großstadt, die Zeit mit ihr träumend verstreichen zu lassen.
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